Wie Improvisation mein Cellospiel verändert hat

Als ich das erste Mal an einem Improvisations-Workshop teilgenommen hatte, wusste ich nicht, dass sich damit alles für mich verändern wird. Ich hatte klassisches Cello studiert, war also mehr als vertraut mit Notenlesen, Musikanalyse, Technik, Interpretation und Blattspiel. Ich hatte außerdem schon lange im Orchester gespielt und musste dort "viele Noten fressen", d.h. viele Stücke in kürzester Zeit neu lernen - teilweise ganze Opern mit 70 oder mehr Seiten. Aber frei spielen? Ohne Noten, ohne Vorgabe? Das hab ich mich nie getraut. Es ist in der Klassikszene nicht sonderlich beliebt und um ehrlich zu sein: Es hat mich eingeschüchtert. 

 

Doch durch den Improvisations-Kurs passierte Unerwartetes: Plötzlich traute ich mich, neue Melodien auf dem Cello zu entdecken. Ich (er)fand eigene Begleitungen unabhängig von Noten - einfach nur mit Akkordsymbolen als Orientierung. Ich spielte nicht mehr "nur" das, was auf dem Blatt stand. Ich kreierte. Ich schuf Neues. Die Musik erfüllte mich auf eine ganz andere Weise. Ich konnte all das, was ich in anderen Bereichen meines Lebens liebte - nämlich kreativ sein - endlich auf mein Lieblingsinstrument übertragen! Es war, als hätte mir jemand eine Tür geöffnet in eine Welt, die ich schon lange gesucht hatte. Endlich konnte ich auch die Musik, die ich privat liebte - Pop, Soul, Folk - mit meinem Cello verbinden. Ich schrieb erste eigene Songs, begann, meine Schüler spontan nach Gehör zu begleiten, wenn es keine Noten gab... Alles, was ich gelernt hatte, konnte ich plötzlich kreativ auf meinem Instrument einsetzen - und nicht nur "richtig ausführen". 

 

Heute ist genau das ein zentraler Bestandteil meiner Arbeit geworden: Ich unterrichte nicht nur klassisch, sondern zeige Musiker:innen jeden Niveaus und auch mit anderen Instrumenten, wie sie mit einfachen Mitteln improvisieren, eigene Ideen entwickeln und sich auf ihrem Instrument frei ausdrücken können. 

 

Viele meiner Schüler:innen sind inzwischen selbst kreativ unterwegs: Sie schreiben eigene Stücke, begleiten Songs, improvisieren über Akkorde... Und das unabhängig vom Alter oder Level. Selbst Schüler mit mittlerem Spielniveau lernen bei mir, ihre Fähigkeiten so einzusetzen, dass sie Erfolge mit freiem Spiel und eigenen Kompositionen feiern können. Und sie merken, wie glücklich das machen kann, wenn man vorher jahrelang gar keinen richtigen Zugang zum Instrument oder zum freien Spiel gefunden hat. 

 

Wer selbst etwas erschafft, der wächst nicht nur musikalisch, sondern auch persönlich, und es ist ein unglaubliches Gefühl, wenn du nicht nur spielst, was andere dir geben, sondern wenn du etwas Eigenes entstehen lässt. 

 

Miles Davis hat einmal gesagt: 

"Fürchte dich nicht vor Fehlern! Es gibt keine."

Denn Fehler sind immer Umwege zu etwas Neuem.

PLAY AS YOU ARE.

 

Wenn du Lust hast, in diese Welt einzutauchen, begleite ich dich gerne dabei. In meiner Patreon-Community findest du regelmäßig Impulse zum freien Spiel, Noten, Songideen und mehr - und auf Wunsch auch Einzelunterricht. 

 

Ich freue mich, wenn wir gemeinsam neue Wege mit deinem Instrument oder deiner Stimme entdecken.

 

Deine 

Mara

 

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